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Förderverein Kahrlingorgel e. V.

Kahrlingorgel in der St. Laurentiuskirche in Loburg

Markt 2
Ev. Pfarramt / Kirchenbüro
39279 Möckern OT Loburg

039245 91043 Telefon

E-Mail:

Foto der Orgel in großer Auflösung (ca. 2 MB)

(Foto: Marie Luise Preiss)

 

Die Orgel

..... in der St. Laurentiuskirche in Loburg / Sachsen-Anhalt wurde im Jahr 1705 von dem Orgelbauer Andreas Kahrling für 1.800 Reichstaler erbaut und ist heute das einzige von ihm noch erhaltene Instrument. Genügend vorhandene Grundsubstanz lässt darauf schließen, dass das damalige klangliche und technische Konzept noch auf der Orgelbautradition des 17. Jahrhunderts beruhte, also nicht unbedingt modern und progressiv gestaltet war. Dennoch hatte Kahrling ein für den gottesdienstlichen Gebrauch recht passables und brauchbares Instrument geschaffen.

 

Größere Veränderung gab es 1833/34 mit der Umgestaltung des Klangkonzepts - einzelne Register wurden verändert - und der Modernisierung der Koppelanlage. Das zwang auch zu nötigen Veränderungen im Spieltischbereich. In diesem Zustand blieb die Orgel bis Mitte des 20. Jahrhunderts, gelegentliche Reparaturen und weitere Umbauten sind nicht ausgeschlossen, wovon aber nichts belegt ist.

 

In den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die Orgel durch die Firma Schuke / Potsdam generalüberholt, wobei das klangliche Konzept von 1834 restauriert und die technische Anlage auf modernen Stand gebracht wurde. So blieb die Orgel erhalten bis zu einer erneut nötigen gründlichen Überholung, die nach der Jahrtausendwende in Angriff genommen wurde. Ziel war es, die Orgel klanglich und technisch so weit wie möglich komplett in den Zustand von 1705 zurück zu versetzen. Das ist der Firma Schuke / Potsdam auch bestens gelungen und wir können uns an dem warmen farbenreichen Klang der modifiziert mitteltönigen Stimmung erfreuen. Die Stimmtonhöhe liegt bei a' 440 Hz und 18°C um zwei Halbtöne höher als normal. Das Orgelgehäuse ist noch das Original von Andreas Kahrling.

 

 

Der Orgelbauer

..... Andreas Kahrling ist in der einschlägigen Fachliteratur bislang nicht bekannt. Aus wenigen kurzen Zeitdokumenten erfahren wir, dass er aus Mirow im damaligen Herzogtum Mecklenburg-Strelitz stammt. Bei Abrissarbeiten einer seiner Orgeln in Belzig wurde ein kleiner Zettel gefunden mit der Notiz: „Andreas Kahrling, Bürger und Orgelbauer aus Stendal ..... dessen zwei Söhne, Belzig anno 1709". In einem Brief aus Seehausen/Altmark von 1708 heißt es: „die Geschicklichkeit und Kunst, die Herr Kahrling bei Verfertigung eines Kirchenpositives allhier gezeiget, ist nicht genug zu loben" - so gefunden in den Orgelakten des Rates zu Tangermünde, wo man offenbar den inzwischen in Stendal angesiedelten Meister mit Arbeiten an der großen Orgel im Dom zu betrauen dachte, und deshalb Erkundigungen über ihn einholte. Auf Grund von Recherchen wird sein Geburtsdatum um 1660 vermutet. Zwei Söhne sind namentlich bekannt, die in seiner Werkstatt mitarbeiteten. Weil an der Loburger Orgel schon nach einigen Jahren größere Mängel auftraten, beauftragte man 1714 mit deren Behebung den Orgelbauer Jacob Linse aus dem benachbarten Möckern. Das war noch innerhalb der 10jährigen Garantiezeit. Sollte daraus der Schluss gezogen werden, dass Andreas Kahrling zu dieser Zeit nicht mehr am Leben war?